Sleepless Cevennen

Ab 5 Uhr hört man das piep-piep und rumsrums BAMM BAMM im Dorf seine Kreise ziehen , von hohen piep- piep Tönen unterbrochen. Die fleißigen Müllmänner sind ab dieser Zeit im Dorf unterwegs , ab 5:48 auch unter unserem Haus in der Gasse unterhalb unseres Schlafzimmers. Als ich grummelnd meine Jeans und einen Pullover zusammen suche ( 18 Grad am Morgen! Juli! Südfrankreich! Was für eine Erleichterung!) denke ich mir „daran werde ich mich nie gewöhnen!“ Im Bad höre ich durch das gekippte Fenster einen der Müllmänner eine Melodie pfeifen und seinem Kollegen was zurufen! „Hey, es gibt Leute , die schlafen wollen!“, möchte ich hinunter rufen . Die es versuchen.

Nichts hat geholfen, keine Flusssteine unter dem Bett, kein Bett verschieben, nicht mal eine energetische Reinigung. ( Uh, jetzt lehne ich mich weit aus dem Fenster :). Aber ich bin der Meinung Häuser, besonders alte Häuser, haben immer Mitbewohner, die man nicht sehen, aber spüren kann. Die haben zu ( ihren) Lebzeiten irgendwas gemacht, und jetzt wuseln ihre Energien noch herum. Und die Räume brauchen noch mal 2 Jahrhunderte, um sie mit neuen good vibes zu überschreiben. Oder ist es die Lage? Am Fluss, das Grundstück wahrscheinlich von Wasseradern überzogen? Oder der frühere Besitz einer Kirche, der Nachklang des „ora et labora“, das mich zu früher Stunde aus dem Bett reißt. Wobei das ja der Spruch der Benediktiner ist. Aber dennoch Kirchen sollen keine gemütlichen Schlafhöhlen sein, wurde mir von einem Feng Shui Meister aus Berlin ausgerichtet.

Ich gehorche und stehe auf. Ich könnte eine Morgenrunde machen. Einmal hinauf ins Dorf und von dort die Schönheit bewundern oder einen Morgencafé in einem der zwei Cafés. Es kommt mir komisch vor, alleine herum zu strawanzen. Schade, dass ich keinen Hund habe, der mich begleiten würde. Kilometer hätten ich und Milo ( der imaginäre Hund) schon zurückgelegt in den Stunden der frühen Wachheit.

Da es für den ( elektrischen) Heckentrimmer und die anstehenden Gartenarbeiten zu früh ist, und zu laut ist, hier wäre ich die Aufrührerin, vergleichbar mit den Gemeindearbeitern, die gestern ab 6 Uhr die Pflanzen im Fluss entfernten. Je les ai entendu.

Bleibt mir das Schreiben. Und französisch üben. Kann sein, dass nicht alles grammatikalisch richtig ist. Oder zwischenmenschlich höflich. Dass ich tatsächlich ausdrücke, was ich empfinde! Uhhh!

Ein Tag eine Begegnung. Ein paar Zeilen. Informell. Informativ cevenolisch.

Mit diesem Vorhaben und Bildern der letzten Tage , Mitte Juli 2025, endet dieser Eintrag.

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